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Baden im Bodensee: Die schönsten Strandbäder, Naturstrände und Geheimtipps

Der Bodensee lockt nicht nur mit Alpenpanorama und Weinbergen, sondern vor allem mit kristallklarem Wasser. Ob gepflegtes Strandbad mit Rutsche oder versteckte Naturbucht – hier findest du den perfekten Badeplatz.

Aktivitäten & Outdoor
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Zwischenablage

Wer an den Bodensee denkt, hat meistens zuerst die Insel Mainau oder Konstanzer Altstadt im Kopf. Dabei ist der See selbst die Hauptattraktion. Mit über 500 Quadratkilometern Wasserfläche und Ufern in drei Ländern bietet er eine enorme Vielfalt an Badeplätzen. Manche sind groß, kommerziell und perfekt für Familien mit allem Drumherum. Andere dagegen klein, versteckt und ideal für Leute, die einfach ihre Ruhe haben wollen.

Das Wasser ist klar, meistens sogar richtig klar. Im Sommer erreicht es angenehme Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad – nicht tropisch, aber durchaus einladend. Der flache Einstieg an vielen Stellen macht das Baden besonders für Kinder sicher. Dazu kommt die Kulisse: schneebedeckte Alpengipfel am Horizont, Segelboote, die vorbeiziehen, und oft genug ein Sonnenuntergang, der nach Postkarte aussieht.

Wichtig zu wissen ist, dass viele Bäder am deutschen Ufer Eintritt verlangen – meist zwischen drei und sechs Euro. In der Schweiz und Österreich gibt es oft Kombibäder mit Pool und See-Zugang, die entsprechend teurer sind. Dafür kriegst du aber auch mehr Infrastruktur: Umkleiden, Duschen, Kiosk, manchmal sogar Rutschen und Wellness. Wer nichts zahlen möchte, findet entlang des Ufers immer wieder freie Zugänge und Naturstrände.

Strandbad Hörnle – der Klassiker in Konstanz

Das Hörnle ist so etwas wie das Aushängeschild unter den Bodensee-Strandbädern. 600 Meter Uferlinie, mehrere Badeplattformen, die weit in den See hinausragen, und eine Menge Platz zum Liegen, Spielen und Sonnen. Wer hier ankommt, merkt schnell: Das ist kein kleines Dorfbad, sondern ein richtiger Betrieb.

Die Anreise klappt problemlos mit Bus, Rad oder Auto. Parkplätze gibt's direkt am Eingang, was an heißen Tagen allerdings auch heißt, dass es voll werden kann. Die Buslinie 5 hält direkt vorm Bad. Praktisch, wenn man keinen Bock auf Parkplatzsuche hat.

Das Hörnle bietet für jeden was. Familien mit kleinen Kindern schätzen den flachen Einstieg und die Spielplätze. Jugendliche treffen sich an den Flößen, um zu springen oder einfach rumzuhängen. Wer FKK bevorzugt, findet einen eigenen Bereich abseits der Hauptliegefläche. Restaurant und Kiosk sind vorhanden, und die Preise sind für Seeverhältnisse akzeptabel.

Der Blick ist wirklich beeindruckend. Bei klarer Sicht siehst du die Alpen bis weit nach Österreich hinein. Die Mischung aus urbaner Nähe und Naturidylle macht das Hörnle besonders – wobei man sagen muss, dass es an Sommerwochenenden ziemlich voll wird. Wer es ruhiger mag, kommt besser unter der Woche oder am frühen Morgen.

Naturstrandbad Kressbronn – kostenfrei und familienfreundlich

Kressbronn liegt am nordöstlichen Ufer, zwischen Lindau und Friedrichshafen. Das Naturstrandbad hier ist eines der wenigen größeren Bäder am deutschen Ufer, die keinen Eintritt verlangen. Klar, dass das viele Leute anzieht.

Das Bad ist gepflegt, aber nicht überkandidelt. Die Liegewiese ist groß, schattige Plätze unter Bäumen gibt's reichlich. Volleyballfelder sind vorhanden, ein Spielplatz ebenfalls. Der Kiosk bietet das Übliche: Eis, Pommes, belegte Brötchen. Nichts Besonderes, aber völlig ausreichend.

Was Kressbronn auszeichnet, ist die entspannte Atmosphäre. Hier kommen Familien, Rentner, Radfahrer auf Bodensee-Runde, manchmal auch ein paar Studis aus der Umgebung. Der FKK-Bereich ist diskret abgetrennt, und es gibt sogar einen separaten Hundestrand. Das ist am Bodensee eher selten – die meisten Bäder verbieten Vierbeiner komplett.

Der Bahnhof Kressbronn ist nur etwa einen Kilometer entfernt. Mit dem Rad bist du in fünf Minuten da. Parkplätze sind ausreichend vorhanden, aber auch hier gilt: Bei schönem Wetter früh kommen oder mit dem Rad anreisen.

Strandbad Nonnenhorn – Pool trifft Bodensee

Nonnenhorn ist ein kleiner, hübscher Ort zwischen Lindau und Wasserburg. Das Strandbad dort ist beliebt, weil es beides kombiniert: einen beheizten Pool und direkten Seezugang. Wer morgens ins warme Becken steigen und mittags in den kühlen See hüpfen will, ist hier genau richtig.

Die Lage ist erstklassig. Du sitzt auf der Sonnenterrasse, schaust aufs Wasser und kannst bei gutem Wetter bis nach Bregenz sehen. Die Liegewiesen sind gepflegt, schattige Plätze unter alten Bäumen vorhanden. Kinder finden hier schnell Beschäftigung – Spielplatz, Planschbereich und flacher Einstieg machen's möglich.

Die Anreise mit der Bahn ist unkompliziert. Vom Bahnhof Nonnenhorn läufst du etwa zehn Minuten bis zum Bad. Parkplätze sind direkt vor Ort, aber auch hier gilt: An heißen Tagen wird's eng. Der Eintritt liegt im mittleren Bereich, aber dafür bekommst du eben auch mehr Komfort als an vielen freien Stränden.

Nonnenhorn ist kein Geheimtipp mehr, eher das Gegenteil. Aber es ist auch nicht überlaufen wie manche großen Bäder. Die Mischung stimmt, und die Atmosphäre ist angenehm locker. Ein guter Ort, um einen ganzen Tag zu verbringen.

Seebad Romanshorn – Schweizer Komfort am Wasser

Romanshorn liegt auf der Schweizer Seite und ist mit dem Zug schnell erreichbar. Das Seebad dort ist groß, modern und bietet ziemlich viel: Schwimmbecken, Wasserrutsche, Strömungsbecken, dazu noch Wellness-Bereich und natürlich den direkten Zugang zum See.

Wer mit Kindern unterwegs ist, findet hier ein echtes Paradies. Die Rutsche ist schnell, das Strömungsbecken macht Spaß, und der See ist sowieso immer eine Option. Das Bad ist sauber, die Infrastruktur top. Duschen, Umkleiden, Kiosk, Restaurant – alles da.

Der Eintritt ist, wie in der Schweiz üblich, etwas höher als in Deutschland. Dafür kriegst du aber auch entsprechend mehr geboten. Die Aussicht auf den See und die Berge ist fantastisch, besonders von der Liegewiese aus. An klaren Tagen siehst du bis zum Säntis.

Romanshorn ist auch gut per Bahn erreichbar. Vom Bahnhof läufst du etwa zehn Minuten bis zum Bad. Parkplätze sind vorhanden, werden aber an Sommerwochenenden knapp. Wer flexibel ist, kommt besser unter der Woche.

Naturstrandbad Sipplingen – Ruhe und Steilufer

Sipplingen liegt am deutschen Nordufer, etwas abseits der großen Touristenströme. Das Naturstrandbad hier ist klein, gepflegt und vor allem eins: ruhig. Wer hierherkommt, will keine Action, sondern Entspannung.

Der Strand ist naturbelassen, der Einstieg flach. Liegewiesen gibt's genug, schattige Plätze unter Bäumen ebenfalls. Die Kulisse ist beeindruckend: steile Uferhänge, bewaldete Hügel, klares Wasser. Es fühlt sich an, als wärst du weit weg von allem – obwohl Überlingen nur ein paar Kilometer entfernt ist.

Die Anreise mit der Bahn ist einfach. Vom Bahnhof Sipplingen sind es fünf Minuten zu Fuß bis zum Bad. Parkplätze sind vorhanden, aber begrenzt. Das Bad ist nicht groß, und das ist auch gut so. Hier herrscht eine Atmosphäre, die an skandinavische Seen erinnert – nur mit Alpenpanorama.

Sipplingen ist ein Tipp für Leute, die kein großes Unterhaltungsprogramm brauchen. Hier gibt's keinen Kiosk mit Pommes, keine Rutsche, keine Beachvolleyball-Felder. Dafür aber Ruhe, Natur und richtig gutes Wasser.

Strandbad Litzelstetten – Mainau-Blick und alte Bäume

Litzelstetten ist ein Stadtteil von Konstanz, liegt aber deutlich ruhiger als das Zentrum. Das Strandbad dort ist klein, gemütlich und bietet einen tollen Blick auf die Insel Mainau. Bei klarer Sicht kannst du sogar das Schmetterlingshaus erkennen.

Das Bad ist sehr familiär. Alte Bäume spenden Schatten, die Liegewiese ist gepflegt, und der Kiesstrand führt sanft ins Wasser. Es gibt einen Spielplatz, einen kleinen Kiosk und genug Platz, um sich auszubreiten. Die Atmosphäre ist entspannt, fast dörflich – obwohl Konstanz nur ein paar Kilometer entfernt ist.

Die Anreise klappt gut mit dem Bus (Linie 4 oder 13). Mit dem Rad bist du vom Konstanzer Zentrum in etwa 20 Minuten da. Parkplätze sind vorhanden, aber an heißen Tagen schnell voll. Wer früh kommt, hat die besten Chancen.

Litzelstetten ist kein Ort für Partystimmung oder Action. Hier geht's ums Baden, Relaxen und den Blick aufs Wasser genießen. Ein schöner Ort für einen entspannten Nachmittag.

Schmugglerbucht – der echte Geheimtipp

Die Schmugglerbucht ist versteckt, schwer zu finden und genau deshalb ein Tipp für alle, die Ruhe suchen. Sie liegt zwischen Konstanz und dem Hörnle, der Zugang ist nicht ausgeschildert. Du musst die Seestraße Richtung Hörnle entlang laufen oder radeln, und nach etwa einem Kilometer führt ein schmaler, etwas verwachsener Weg hinunter zum Wasser.

Hier gibt's nichts: keine Liegewiesen, keine Kioske, keine Toiletten. Dafür aber Natur pur. Der Strand ist steinig, das Wasser klar, und die Atmosphäre ist einzigartig. Manchmal siehst du hier Leute, die angeln, manchmal jemanden mit Hund, manchmal niemanden. Die Schmugglerbucht ist einer dieser Orte, die du nicht in Reiseführern findest – zumindest nicht in den großen.

Der Name stammt übrigens aus der Zeit, als hier tatsächlich geschmuggelt wurde. Heute ist es einfach ein Ort für Individualisten, die keine Lust auf Massen haben. Hunde sind erlaubt, Eintritt gibt's keinen. Nimm dir was zu essen und trinken mit, denn hier gibt's nichts zu kaufen.

Strandbad Lochau – Alpenpanorama in Österreich

Lochau liegt in Österreich, direkt neben Bregenz. Das Strandbad dort ist gepflegt, modern und bietet einen der schönsten Ausblicke auf die Alpen, die du am Bodensee finden kannst. Der Blick Richtung Süden ist einfach fantastisch.

Das Bad hat einen Sandstrand, was am Bodensee eher selten ist. Der Einstieg ist flach, ideal für Kinder. Dazu gibt's Spielplätze, Volleyballfelder und ein gutes Freizeitangebot. Die Infrastruktur ist top: saubere Umkleiden, Duschen, Kiosk, Restaurant.

Die Anreise mit der Bahn ist einfach. Vom Bahnhof Lochau-Hafen läufst du etwa fünf Minuten bis zum Bad. Parkplätze sind vorhanden und meist ausreichend. Der Eintritt liegt im mittleren Bereich, aber dafür bekommst du auch ordentlich was geboten.

Lochau ist perfekt für Familien und alle, die einen aktiven Badetag mit tollem Ausblick verbringen wollen. Die Kombination aus Sand, Alpenpanorama und guter Infrastruktur macht das Bad zu einem der besten am österreichischen Ufer.

Praktische Tipps fürs Baden im Bodensee

Ein paar Dinge solltest du beachten, wenn du am Bodensee baden gehst. Die Wasserqualität ist generell ausgezeichnet, aber an manchen Stellen kann es nach starken Regenfällen vorübergehend zu Trübungen kommen. Die meisten Bäder informieren über Aushänge, wenn es Einschränkungen gibt.

Die Wassertemperatur schwankt stark. Im Juni liegt sie oft noch bei 18 Grad, im August dann bei 24 Grad oder mehr. Wer empfindlich ist, sollte vorher checken, wie warm das Wasser gerade ist. Die meisten Bäder veröffentlichen aktuelle Werte auf ihren Webseiten.

Viele Bäder schließen gegen 19 oder 20 Uhr. Wer abends noch schwimmen will, findet an freien Stränden und Naturzugängen oft die besten Bedingungen. Das Licht am späten Nachmittag ist ohnehin am schönsten.

Und noch ein Tipp: Handtücher trocknen am Bodensee schnell, aber der Wind kann auch mal kräftig sein. Wer sich ein schönes Plätzchen sichern will, sollte das Handtuch beschweren. Sonst flattert's am Ende irgendwo am anderen Ufer.

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