Bei der Planung lohnt es sich, das Wetter im Blick zu behalten. Klare Tage mit Alpensicht sind rar und wertvoll, an solchen Tagen sollte man sich die Zeit nehmen, mehrere Aussichtspunkte zu besuchen. Aber auch bewölkte Tage haben ihren Reiz, die Stimmung über dem See kann dann dramatisch und fast schon mystisch wirken.
Napoleonturm in Wäldi – Eleganz aus Holz mit Alpenpanorama
Der Napoleonturm steht auf dem Hohenrain bei Immenstaad und ist schon von Weitem zu erkennen. Ein schlankes Holzbauwerk, das sich gegen den Himmel abhebt. Über 200 Stufen führen hinauf zu drei Aussichtsplattformen, und jede davon hat ihren eigenen Charakter. Die oberste ist windgeschützt und perfekt für längere Fotopausen. Von hier oben breitet sich der Überlinger See aus, im Hintergrund zeichnen sich die Alpen ab. An klaren Tagen wirkt das Panorama fast unwirklich scharf.
Die Anfahrt über die B33 und dann auf die L200 ist unkompliziert, Parkplätze gibt's direkt am Fuß des Turms. Der Eintritt kostet nichts, was bei so einem Ausblick fast schon großzügig wirkt. Besonders gegen Abend, wenn die Sonne tiefer steht, wird der Turm zum Treffpunkt für alle, die den Tag mit einem spektakulären Sonnenuntergang ausklingen lassen wollen. Das Licht taucht dann den See in warme Farben, und die Stimmung ist schwer zu beschreiben. Man muss es einfach selbst sehen.
Gehrenbergturm bei Markdorf – Klassiker mit Rundumblick
Der Gehrenbergturm ist einer dieser Türme, die man nicht links liegen lassen sollte. 30 Meter hoch, 149 Stufen, und oben wartet ein Rundumblick, der die ganze Bodensee-Region einfängt. Der Turm steht nicht direkt am See, sondern etwas zurückversetzt auf einer Anhöhe, was ihm einen strategischen Vorteil verschafft. Von der Plattform aus sieht man nicht nur den See, sondern auch die umliegenden Dörfer, Hügel und Berge. Eine Orientierungstafel hilft dabei, die wichtigsten Punkte zu identifizieren.
Die Anfahrt führt zum Wanderparkplatz Schweppenen oder zu einem kleinen Parkplatz etwa 100 Meter vom Turm entfernt. Von dort sind es zehn Minuten zu Fuß, ein kurzer Spaziergang durch den Wald, der schon mal ein bisschen auf die Aussicht einstimmt. Der Turm ist ganzjährig geöffnet und kostenlos zugänglich. Im Winter kann es allerdings rutschig werden, also festes Schuhwerk ist keine schlechte Idee. Spannend ist dabei, dass der Turm auch bei Einheimischen noch immer beliebt ist, obwohl viele ihn schon x-mal gesehen haben.
Haldenhof bei Überlingen – Aussicht mit Einkehrmöglichkeit
Der Haldenhof ist mehr als nur ein Aussichtspunkt. Hier gibt's ein Restaurant, Unterkunft und eben diesen spektakulären Blick auf den Bodensee und die Gemeinde Sipplingen. Der Aussichtspunkt liegt direkt vor dem Gebäude, man muss also nicht erst irgendwo hochsteigen. Das macht den Haldenhof besonders attraktiv für alle, die nicht unbedingt Stufen zählen wollen. Bei klarem Wetter zeigt sich das Alpenpanorama in voller Pracht, und die Perspektive auf den See ist leicht erhöht, aber nicht zu steil.
Die Anfahrt über die L200 von Bonndorf oder Nesselwangen ist gut ausgeschildert, Parkplätze sind direkt am Haldenhof vorhanden. Zu Fuß ist der Punkt über verschiedene Wanderwege erreichbar, was ihn auch für Tagesausflügler interessant macht. Die Aussicht ist kostenlos, und wer möchte, kann danach im Restaurant einkehren. Die Lage ist einfach praktisch: Man kombiniert den Ausblick mit einer Pause, einem Kaffee oder einem Essen. Und wenn das Wetter mitspielt, sitzt man auf der Terrasse und lässt den Blick schweifen.
Schloss Montfort in Langenargen – Maurisches Flair am Seeufer
Schloss Montfort sieht aus, als hätte es sich aus einem anderen Kontinent hierher verirrt. Das maurische Bauwerk thront auf einer kleinen Halbinsel und ist das Wahrzeichen von Langenargen. Der Schlossturm ist in der Sommersaison für Besucher geöffnet, und der Aufstieg lohnt sich. Von oben bietet sich ein faszinierender Blick auf den See, das Alpenpanorama und den historischen Ortskern. Das Schloss selbst wird auch für Hochzeiten und Kulturveranstaltungen genutzt, was ihm einen zusätzlichen Charme verleiht.
Mit dem Auto kommt man über die B31 oder B33 nach Langenargen, Parkplätze sind in der Nähe des Schlosses verfügbar. Alternativ fährt der Bus bis zur Haltestelle „Langenargen Schloss", oder man nimmt das Schiff bis zum Gemeindehafen. Die Lage direkt am Wasser macht das Schloss zu einem beliebten Fotomotiv, und auch ohne Turmbesteigung ist der Anblick von außen schon beeindruckend. Die Architektur wirkt fast exotisch in dieser Umgebung, und das ist wahrscheinlich genau der Reiz.
Purren bei Litzelstetten – Idyllischer Hausberg mit Grillplatz
Der Purren ist so etwas wie der Hausberg von Litzelstetten. Ein idyllischer Aussichtspunkt, der einen grandiosen Blick auf den Überlinger See, die Insel Mainau und bei klarem Wetter das Alpenpanorama bietet. Mehrere Bänke laden zum Verweilen ein, und am Waldrand gibt's sogar eine Grillstelle. Der Punkt ist ganzjährig kostenlos zugänglich und hat diesen entspannten, ruhigen Charakter, den man schätzt, wenn man vom Trubel am Ufer genug hat.
Die Anfahrt führt über die Martin-Schleyer-Straße Richtung Litzelstetten, dann zweigt die Straße „Zum Purren" ab. Parkplätze sind am Waldrand vorhanden. Mit dem Bus fährt man bis zur Haltestelle „Zum Purren" und läuft dann noch etwa 500 Meter. Der Weg ist einfach und auch für Familien gut machbar. Die Atmosphäre ist entspannt, fast schon ein bisschen versteckt, was den Purren zu einem Geheimtipp macht. Klar, Geheimtipp ist relativ, aber im Vergleich zu den bekannteren Türmen ist es hier deutlich ruhiger.
Hochwart auf der Insel Reichenau – Höchster Punkt im UNESCO-Welterbe
Die Hochwart ist der höchste Punkt auf der Insel Reichenau und bietet einen grenzenlosen Blick über den Bodensee, die umliegenden Weinberge und die Alpen. Der Aussichtspunkt ist stufenfrei über einen Schotterweg erreichbar, was ihn auch für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Kinderwagen zugänglich macht. Das Gebäude selbst dient heute als Keramikatelier und ist ein beliebtes Fotomotiv. Bei Sonnenuntergang wird die Hochwart zu einem echten Traumort.
Die Anreise erfolgt am besten mit dem Schiff nach Reichenau, dann entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß über die Hochwartstraße. Der Parkplatz ist etwa 250 Meter vom Aussichtspunkt entfernt. Die Insel Reichenau ist ohnehin ein Besuch wert, schon allein wegen des UNESCO-Welterbe-Status. Die Hochwart fügt sich perfekt in einen Tagesausflug ein: Kirchen besichtigen, durch die Weinberge radeln, und dann zum Abschluss dieser Ausblick. Die Kombination aus Kultur, Natur und Panorama macht die Hochwart zu einem besonderen Ort.
Bismarckturm in Konstanz – Einer der höchsten Türme Baden-Württembergs
Der Bismarckturm in Konstanz ist einer der höchsten Aussichtstürme in Baden-Württemberg. Von hier oben hat man einen einmaligen Rundumblick über Konstanz, den Bodensee und die umliegenden Länder. An klaren Tagen reicht die Sicht bis zu den Alpen, und man versteht plötzlich, warum diese Region so viele Menschen anzieht. Der Turm ist kostenlos zugänglich, was ihn zu einem beliebten Ziel für Einheimische und Touristen macht.
Die Anfahrt mit dem Bus bis zur Haltestelle „Königsbau" oder „Bismarcksteig" ist unkompliziert, von dort sind es nur wenige Gehminuten zum Turm. Der Aufstieg ist steil, aber machbar, und oben wird man mit einem Blick belohnt, der sich lohnt. Der Turm liegt etwas erhöht im Grünen, was ihm eine ruhige Atmosphäre verleiht. Bei klarem Wetter ist der Bismarckturm ein Muss für jeden Besucher, und auch bei wechselhaftem Wetter hat der Blick seinen Reiz. Die Wolkenformationen über dem See können genauso faszinierend sein wie strahlender Sonnenschein.
Wasserturm Horn – Familienziel mit Alpensicht
Der Wasserturm Horn ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und Wanderer. Von der Plattform aus bietet sich ein fantastischer Blick über den Untersee bis nach Konstanz. Bei gutem Wetter ist die Alpensicht garantiert, und der Blick schweift über eine Landschaft, die zwischen Wasser, Hügeln und Bergen changiert. Der Eintritt ist kostenlos, der Turm ist ganzjährig geöffnet, und die Lage in Uhldingen-Mühlhofen macht ihn leicht erreichbar.
Mit dem Auto fährt man über die B33 Richtung Uhldingen-Mühlhofen, Parkplätze sind in der Nähe des Wasserturms verfügbar. Der Turm ist nicht besonders hoch, aber das reicht völlig aus, um einen tollen Überblick zu bekommen. Für Kinder ist der Aufstieg ein kleines Abenteuer, und oben angekommen, gibt's zur Belohnung den Ausblick. Der Wasserturm ist unkompliziert, ohne viel Schnickschnack, und genau das macht ihn sympathisch. Ein Ort, an dem man nicht lange plant, sondern einfach hinfährt.
Ruine Altbodman – Historischer Ausblick vom Bodanrück
Die Ruine Altbodman thront auf einer Kuppe des Bodanrücks und bietet einen spektakulären Blick über den Überlinger See. Die Ruine selbst ist ein historisches Relikt, das von einer längst vergangenen Zeit erzählt. Der Aussichtspunkt ist windgeschützt und bietet Platz für ausgiebige Fotopausen. Besonders bei Sonnenuntergang entfaltet die Ruine ihren vollen Charme, wenn das Licht über den See fällt und die Landschaft in warme Töne taucht.
Die Anfahrt erfolgt über die B33 Richtung Überlingen, Parkplätze sind oberhalb des Königweingartens verfügbar. Zu Fuß sind es etwa 30 Minuten bis zur Ruine, ein Weg, der durch Wald und Weinberge führt. Die Ruine ist kostenlos zugänglich, und der Aufstieg ist moderat. Oben angekommen, hat man das Gefühl, die Geschichte des Ortes zu spüren. Die Mauern erzählen von einer Zeit, in der diese Höhenlage strategisch wichtig war. Heute ist sie einfach nur schön.
Rorschacherberg – Fünfländerblick auf der Schweizer Seite
Der Rorschacherberg bietet einen unglaublichen Fünfländerblick auf den Bodensee. Von hier aus sieht man Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Italien. Die Aussicht ist kostenlos und besonders bei klarem Wetter ein Muss für jeden Bodensee-Besucher. Der Punkt liegt auf der Schweizer Seite des Sees, was ihm eine andere Perspektive verleiht. Die Landschaft wirkt weiter, offener, und der Blick reicht bis zu den höchsten Gipfeln der Alpen.
Die Anreise erfolgt mit dem Auto über die A1 Richtung Rorschach, Parkplätze sind in Unterbilchen verfügbar. Zu Fuß sind es etwa 700 Meter bis zum Aussichtspunkt, ein kurzer Spaziergang, der sich lohnt. Der Rorschacherberg ist weniger bekannt als viele andere Aussichtspunkte, was ihn zu einem echten Geheimtipp macht. Die Ruhe hier oben ist spürbar, und der Blick über fünf Länder ist einfach beeindruckend. Man steht da und realisiert, wie nah diese Länder beieinander liegen und wie der Bodensee sie alle verbindet.