Friedrichshafen & Oberschwaben

Strandleben am Nordufer: Schwimmspaß und Alpenpanorama in Langenargen

Langenargen bietet mehr als ein klassisches Strandbad am Bodensee. Die Gemeinde zwischen Friedrichshafen und Lindau punktet mit einem Mix aus bewachtem Familienbad, naturnahen Kiesstränden und einem der längsten Uferabschnitte am See. Und ja, der Blick auf die Schweizer Alpen gehört überall dazu.

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Zwischenablage

Das Strandbad Langenargen liegt an der Unteren Seestraße 107 und ist von Mitte Mai bis Mitte September geöffnet. Im Mai und September öffnet es von 10 bis 19 Uhr, im Hochsommer von 9 bis 20 Uhr, freitags und samstags sogar bis 21 Uhr. Die Anlage kombiniert ein beheiztes Schwimmerbecken mit einem Freizeitbecken, das über einen Wasserpilz und eine Rutsche verfügt. Direkt daneben gibt's den Seezugang, falls dir warmes Chlorwasser zu langweilig ist.

Auf der Liegewiese breitet sich das aus, was man am Bodensee so Panoramablick nennt: See in Blau bis Grau, je nach Wetter, dahinter die Schweizer Berge. Auf dem See sind ein Badefloß und eine Wasserrutsche installiert. An Land wartet eine Sandmulde auf die Kleinen, dazu ein Wasserspielbereich mit Spielbrunnen. Am Kiosk mit Sonnenterrasse gibt's die übliche Strandbad-Verpflegung: Pommes, Eis, Kaffee, Kuchen. Das Ganze wird von der Familie Messinas betrieben.

Wer mit der Bodensee Card Plus anreist, zahlt keinen Eintritt. Auch Gäste aus Langenargen mit der Echt Bodensee Card kommen gratis rein. Alle anderen zahlen einen moderaten Eintrittspreis. Es gibt ausgebildete Rettungsschwimmer vor Ort, was an den anderen Badestellen nicht der Fall ist. Parken kannst du direkt vorm Bad, Fahrräder sowieso.

Malereck: Kiesstrand mit Grillplatz an der Argenmündung

Ganz anders ist der Vibe am Badestrand Malereck, der an der Argenmündung liegt. Hier gibt es einen Kiesstrand, einen kleinen Spielplatz, die Surferbasis und öffentliche Toiletten mit drei Kaltduschen. Keine Badeaufsicht, kein Eintritt, keine Becken. Dafür dieser Panorama-Rundblick auf die österreichischen und Schweizer Alpen, den man von hier aus hat.

Der Name stammt wohl daher, dass früher tatsächlich Maler hierher kamen, um den Bodensee aufs Papier zu bringen. Heute kommen eher Grillfreunde. Grillen ist mit einer Grillschale erlaubt, es gibt einen eigens gebauten Grillplatz. Nach 22 Uhr gilt Nachtruhe, der Wachdienst darf Ruhestörer verweisen. Die Zufahrt ist für motorisierte Fahrzeuge gesperrt, du kommst zu Fuß oder per Rad.

In direkter Nachbarschaft liegt der BMK Yachthafen, drumherum mehrere Restaurants. Die Infrastruktur stimmt also. Vom 1. Mai bis 30. September sind Hunde aus hygienischen Gründen nicht gestattet. In der Nebensaison dürfen sie aber ins Wasser.

Wer surft, findet hier die Startgasse. Das Malereck gilt unter Windsurfern als solider Spot, besonders wenn der Wind von Süd kommt. Die Basisleine ist montiert, der Einstieg übers Kies nicht ganz bequem, aber machbar.

Naturstrand Seewiesen: Der ruhige Dritte im Bunde

Der frei zugängliche Uferabschnitt zwischen Strandbad und Schwedi bietet eine Grillstelle mit Grillrost, einen kleinen Spielplatz und einen Barfußpfad. Die Uferzone ist hier besonders flach, was an der Nähe zur Schussenmündung liegt. Das Wasser wird nicht so schnell tief, Kinder können weit reinlaufen. Der Kiesstrand ist naturbelassen, Toiletten sind vorhanden, aber über die Frostmonate im Winter geschlossen.

Auch hier gilt: keine Badeaufsicht. Beliebt ist das Revier zum Kite-Surfen, eine Notrufsäule ist vorhanden. Die Atmosphäre ist entspannter als am Strandbad, weniger Trubel, mehr Naturerlebnis. Allerdings sollte man wissen, dass es hier ein Badeverbot aus dem Jahr 1991 gibt. Grund waren wiederholte Grenzwertüberschreitungen durch sehr hohe Abwasserkonzentrationen in der Schussen. Die Situation hat sich durch zusätzliche Reinigungsstufen in den Kläranlagen deutlich verbessert, seit 2019 arbeitet das Klärwerk Eriskirch mit einer Ozonungsanlage. Trotzdem steht seit Kurzem ein Schild, das auf das Badeverbot hinweist. Alteingesessene Langenargener sind früher lieber zur Malerecke gegangen.

Als Liegeplatz und Grillspot funktioniert der Naturstrand Seewiesen trotzdem. Die Grillstelle ist gut ausgestattet, der Panoramablick auf die Schweizer Alpen stimmt auch hier. Vom 1. Mai bis 30. September gilt auch hier ein Hundeverbot.

Die Lage: Zwischen Argen, Schussen und einer langen Promenade

Langenargen liegt zwischen dem Fluss Schussen im Westen und dem Fluss Argen im Osten, tief im Süden Deutschlands am schwäbischen Bodenseeufer. Die Gemeinde ist auf drei Seiten von Wasser umgeben. Das Ortszentrum sitzt direkt am Ufer, der Gemeindehafen und Schiffsanleger sind fußläufig erreichbar.

Zwischen Schloss Montfort und Hotel Seeterrasse erstreckt sich eine der längsten Promenaden am Bodensee. Für viele Gäste die schönste dazu. Zahlreiche Ruhebänke laden ein, sich einfach hinzusetzen und aufs Wasser zu schauen. Die Blumenanlagen sind liebevoll gepflegt, das mediterrane Flair ist kein Marketing-Spruch, sondern tatsächlich spürbar.

Von Langenargen aus bist du in einer halben Stunde entweder am westlichen Bodensee in Richtung Meersburg und Überlingen oder am östlichen Ende bei Wasserburg, Lindau und Bregenz. Die Bahnlinie Friedrichshafen-Lindau hält in Langenargen, Verbindungen nach Stuttgart, München, Bregenz und Basel sind regelmäßig vorhanden.

Praktisches: Preise, Karten, Hunde

Tageskarten fürs Strandbad kosten für Erwachsene 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Saisonkarten können über den Online-Shop oder die kostenfreie Telefonnummer 0800 0786786 erworben werden. Vor Ort im Strandbad gibt's keine neuen Karten, aber bestehende können dort wieder aufgeladen werden. Die elektronische PVM-Saisoncard bringt 5 Prozent Rabatt im Kiosk und Restaurant.

Wer in Langenargen übernachtet, bekommt die Echt Bodensee Card. Damit ist der Eintritt ins Strandbad frei, dazu gibt's kostenlose Nutzung des ÖPNV im bodo-Verkehrsverbund und Ermäßigungen in der gesamten Region. Die Bodensee Card Plus öffnet Türen zu über 160 Attraktionen in vier Ländern.

Schwimmabzeichen können im Strandbad gemacht werden. Für die Abnahme des Seepferdchens sprichst du die Badeaufsicht an. Schwimmkurse und weitere Abzeichen organisiert die DLRG-Ortsgruppe Langenargen.

Einen speziellen Hundebadestrand gibt's nicht. An Malereck und Seewiesen dürfen Hunde nur vom 1. Oktober bis 30. April ins Wasser. In der Hauptsaison sind sie aus hygienischen Gründen nicht erlaubt. Am Strandbad gilt ohnehin ein generelles Hundeverbot.

Drumherum: Wassersport, Schloss und drei Häfen

Langenargen ist nicht nur Badedestination. Die drei Häfen in direkter Nähe bilden mit rund 2.500 Liegeplätzen das größte Wassersportzentrum am gesamten Bodensee. Segelschulen, Segelcharter, Mitsegeln – alles vorhanden. Das MatchRace zählt zu den wichtigsten Segelveranstaltungen der Region.

Vom Schloss Montfort aus, dem Wahrzeichen des Ortes, hast du einen faszinierenden Blick auf See, Alpen und den historischen Ortskern. Das im maurischen Stil erbaute Schloss auf einer Landzunge diente einst als Sommerresidenz von Prinzessin Luise von Preußen. Eine Turmbesteigung lohnt sich.

Die Uferpromenade ist gesäumt von Cafés und Restaurants. Im Sommer finden Hafenfeste statt, maritime Stimmung inklusive. Der Wochenmarkt an der Promenade bringt regionale Produkte und eine entspannte Atmosphäre mit sich.

Wer mehr vom See sehen will, nimmt eines der Bodenseeschiffe. Die Linienschifffahrt hält in Langenargen, Sonderfahrten mit den historischen Schiffen Hohentwiel und Österreich sind möglich. Kleinere Ausflugsfahrten bietet der "Seelöwe".

Wann kommen, was mitbringen?

Die Hauptsaison läuft von Mitte Mai bis Mitte September. Im Juli und August ist am meisten los, besonders an den Wochenenden. Wer es ruhiger mag, kommt im Mai, Juni oder September. Die Wassertemperatur des Bodensees erreicht im Hochsommer angenehme 20 bis 24 Grad.

Fürs Strandbad: Badesachen, Handtuch, Sonnencreme. Die Liegewiese ist groß genug für eigene Decken. Schattenplätze sind begrenzt, ein Sonnenschirm schadet nicht. Am Malereck und Seewiesen: Grillzeug nicht vergessen, wenn du das vorhast. Grillschalen sind Pflicht. Badeschuhe sind am Kiesstrand hilfreich, aber kein Muss.

Für Kinder ist das Strandbad die beste Option wegen der Aufsicht und den Spielmöglichkeiten. Jugendliche und Erwachsene finden am Malereck mehr Freiheit und weniger Regelkram. Naturliebhaber schätzen die Seewiesen, trotz des offiziellen Badeverbots wird der Strand zum Relaxen genutzt.

Der Parkplatz am Strandbad kostet 1,50 Euro pro Stunde oder 6 Euro für die Tageskarte. In der Hochsaison kann es eng werden. Mit dem Fahrrad bist du flexibler, der Bodenseeradweg führt durch Langenargen. Vom Bahnhof sind's 1,6 Kilometer zu Fuß zum Strandbad.

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