Der Bodensee ist überschaubar genug, um mehrere Märkte an einem Tag zu besuchen. Mit dem Auto oder der Bahn kommt man schnell von Ort zu Ort, und einige Märkte sind sogar per Schiff erreichbar. Wer von Konstanz nach Lindau will, kann den Katamaran nehmen, und zwischen Bregenz und Lindau gibt es das Weihnachtsschiff. Das macht das Ganze zu einem maritimen Adventserlebnis, das es so nur am Bodensee gibt.
Konstanzer Weihnachtsmarkt am See – das Flaggschiff der Region
Über 170 Stände verteilen sich in Konstanz zwischen Marktstätte, Altstadt und Hafen. Das ist mehr als an jedem anderen Ort am See, und entsprechend groß ist der Andrang. Aber es lohnt sich. Der Markt erstreckt sich direkt am Bodenseeufer, und wenn du abends am Hafenbecken stehst, siehst du die Imperia-Statue im Scheinwerferlicht und dahinter die schneebedeckten Alpen. Das gibt es so nur hier.
Besonders ist das schwimmende Weihnachtsschiff, das im Hafen vertäut liegt und selbst zum Markt wird. An Bord gibt es Gastronomie und weitere Stände, und die ganze Konstruktion schaukelt leicht im Wasser. Klingt kitschig, ist es auch ein bisschen, funktioniert aber erstaunlich gut. Auf dem Festland findest du regionales Kunsthandwerk, Keramik, Holzarbeiten und jede Menge kulinarische Stände. Das Konzept setzt auf Nachhaltigkeit, was bedeutet: weniger Plastik, mehr regionale Produkte, Mehrwegbecher.
Die Anreise ist unkompliziert. Der Hauptbahnhof liegt quasi am Markt, und wer mit dem Auto kommt, nutzt am besten das Parkleitsystem oder die Park-and-Ride-Plätze beim Bodenseeforum, von wo ein Shuttle in die Innenstadt fährt. Von Friedrichshafen gibt es den Katamaran, und Fernbusse halten am Döbeleplatz – von dort sind es zehn Minuten zu Fuß. Konstanz ist logistisch der am besten erschlossene Weihnachtsmarkt am See.
Lindauer Hafenweihnacht – Inselatmosphäre trifft Advent
Lindau liegt auf einer Insel, und das spürt man beim Weihnachtsmarkt deutlich. Über 90 Stände gruppieren sich am Alfred-Nobel-Platz direkt am Hafen. Die Alpen sind so nah, dass man meint, sie berühren zu können, und der Blick über das Wasser hat etwas Theatralisches. Es gibt einen Zauberwald, ein Karussell und ein Riesenrad, das Panorama-Fahrten anbietet. Von oben siehst du die festlich beleuchtete Hafenpromenade, die Altstadt und bei klarer Sicht bis in die Schweiz.
Der Markt ist klein genug, um gemütlich zu bleiben, aber groß genug, um nicht nach einer halben Stunde durch zu sein. Die Stände verkaufen Handwerk, Weihnachtsdekor, aber auch Raclette und andere Leckereien. Die Atmosphäre ist entspannt, die Altstadt fußläufig, und wer mag, kann nach dem Marktbesuch noch durch die mittelalterlichen Gassen schlendern. Der Bahnhof Lindau-Insel liegt direkt am Markt, die Schiffsanlegestelle nebenan – logistisch ist Lindau ein Traum.
Bodensee-Weihnacht Friedrichshafen – Zeppelin-Stadt im Lichterglanz
Friedrichshafen ist nicht die romantischste Stadt am Bodensee, aber der Weihnachtsmarkt auf dem Buchhornplatz macht einiges wett. Über 70 Stände, ein riesiger Weihnachtsbaum und eine große Glühwein-Pyramide prägen das Bild. Die Lage direkt am Ufer ist außergewöhnlich, und das Zeppelinmuseum liegt nur ein paar Schritte entfernt. Wer also Kultur mit Advent verbinden will, ist hier richtig.
Es gibt eine Krippe mit echten Tieren, was bei Kindern gut ankommt, und die Kulinarik reicht von schwäbischen Spezialitäten bis zu internationalen Leckereien. Der Hafenbahnhof ist eine Minute entfernt, vom Stadtbahnhof läuft man 15 Minuten am Ufer entlang. Auch per Bus, Auto oder mit der Fähre ist der Markt gut erreichbar. Friedrichshafen ist funktional, bodenständig und hat einen Weihnachtsmarkt, der genau das widerspiegelt.
Überlinger Weihnachtsmarkt – Charme und Bodensee-Therme
Überlingen liegt am nördlichen Seeufer und gilt als einer der charmantesten Orte der Region. Der Weihnachtsmarkt auf der Hofstatt ist entsprechend geprägt von dieser Atmosphäre. Täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet, bietet er Kunsthandwerk, regionale Spezialitäten und ein Kinderprogramm, das sich sehen lassen kann. Chöre treten auf, es gibt viel Live-Musik, und die malerische Altstadt tut ihr Übriges.
Was Überlingen besonders macht: Die Bodensee-Therme liegt in der Nähe. Nach einem Marktbesuch noch in die Therme – das ist eine Kombination, die man sich merken sollte. Der Bahnhof ist fußläufig, Parkplätze gibt es im Zentrum, und die Tourist-Information hilft bei allen Fragen weiter. Überlingen ist der Markt für alle, die es etwas ruhiger mögen und gerne einen Wellnesstag dranhängen.
Meersburger Weihnachtsmarkt – Schlosskulisse und Zeitreise
Meersburg ist bekannt für seine Burg und die steilen Gassen. Der Weihnachtsmarkt findet nur am ersten Adventswochenende statt, also vom 28. bis 29. November. Das ist kurz, aber intensiv. Die Altstadt verwandelt sich in ein Winter-Märchen mit beleuchteten Buden, traditionellen Ständen und Musik. Der Nikolaus kommt vorbei, und von der Burg aus hat man einen malerischen Blick auf den See und die Stadt.
Die Schlosskulisse ist einzigartig, und wer Meersburg kennt, weiß: Die Stadt hat sowieso schon etwas Mittelalterliches. Im Advent wird das noch verstärkt. Parkplätze gibt es im Ort, Busverbindungen aus der Region sind gut, und von der Schiffanlegestelle sind es nur wenige Schritte. Meersburg ist der Markt für alle, die Geschichte und Weihnacht verbinden wollen – aber man muss schnell sein, denn nach dem Wochenende ist alles vorbei.
Weihnachtsmarkt im Schloss Tettnang – Barock und Schwaben
Das Neue Schloss in Tettnang ist barock, fürstlich und bietet an zwei Adventswochenenden die Kulisse für einen Weihnachtsmarkt, der sich von den großen Hafenmärkten deutlich unterscheidet. Rund 60 Aussteller präsentieren regionale Spezialitäten, Kunsthandwerk und Leckereien. Das Rahmenprogramm ist umfangreich: Musik, Märchen, Basteln, Ausstellungen. Schwäbische Weihnacht mit echtem Schloss-Flair, so könnte man es beschreiben.
Die Atmosphäre ist intimer als an den großen Märkten am See, aber nicht weniger festlich. Parken kann man am Montfortplatz oder in der Loretostraße, vom Bahnhof Tettnang läuft man etwa 10 bis 15 Minuten. Tettnang ist der Markt für alle, die auf Barock stehen und gerne abseits der Massen unterwegs sind. Die Auswahl ist kleiner, dafür ist alles sehr überschaubar und persönlich.
Kressbronner Weihnachtsmarkt – Dorftreffpunkt mit Herz
Kressbronn ist klein, der Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz auch. Aber das macht nichts, denn was hier zählt, ist die Atmosphäre. Es gibt ein Kinder-Karussell, eine lebende Krippe und ein buntes Bühnenprogramm. Ehrenamtliche betreiben die Stände mit regionalen Produkten und Handwerk, und das merkt man. Alles wirkt etwas selbstgemacht, aber im positiven Sinne.
Kressbronn ist besonders familienfreundlich. Groß und Klein kommen in Weihnachtsstimmung, und die Preise sind moderater als an den großen Märkten. Parken kann man im Ort, Bus- und Bahnverbindungen aus der Bodenseeregion sind gut. Kressbronn ist der Markt für alle, die es authentisch mögen und nicht unbedingt 100 Stände brauchen, um glücklich zu sein.
Weihnachtsmarkt Kloster und Schloss Salem – Barock trifft Advent
Salem ist spektakulär. Das barocke Schloss-Ensemble ist UNESCO-Weltkulturerbe, und der Weihnachtsmarkt findet nur am ersten Adventswochenende statt. Über 50 Stände bieten Kunsthandwerk und Kulinarik, der Nikolaus kommt, es gibt Musik, Führungen und eine Puppenbühne. Die Atmosphäre ist magisch, und wer auf Romantik, Kultur und Geschichte steht, kommt hier voll auf seine Kosten.
Salem ist ein absoluter Tipp für Familien, Kunst- und Kulturfans. Die Kulisse allein ist den Besuch wert, und der Markt passt perfekt ins Gesamtbild. Mit Bahn oder Bus kommt man bis Salem, Parkplätze gibt es am Schloss. Aber Vorsicht: Der Markt ist nur ein Wochenende geöffnet, also sollte man sich das Datum merken. Wer zu spät kommt, hat Pech gehabt.
Bregenzer Weihnacht und Weihnachtsmarkt Oberstadt – Vorarlberg grüßt
Bregenz liegt auf der österreichischen Seite des Sees und bietet vom 15. November bis 23. Dezember einen Weihnachtsmarkt, der sich über mehrere Plätze verteilt. Der Kornmarktplatz und der Martinsplatz sind die Zentren, und die Innenstadt verzaubert mit traditionellen Hütten, Lebkuchen, Kunsthandwerk und Lichtzauber. Es gibt einen Eislaufplatz, eine lebende Krippe und in der Oberstadt einen eigenen Kunsthandwerksmarkt.
Besonders ist die Verbindung per Weihnachtsschiff nach Lindau – ein festlich-maritimes Adventserlebnis im Herzen von Vorarlberg. Bregenz hat eine gute Anbindung: Der Bahnhof und die Fähre liegen nah am Markt, Parkmöglichkeiten gibt es im Zentrum. Die Bregenzer Weihnacht ist international geprägt, was an der österreichischen Lage und der Nähe zur Schweiz liegt. Die Stimmung ist entspannt, die Auswahl groß, und wer länger bleibt, kann auch die umliegenden Berge erkunden.
Weitere Tipps – Kleinere Märkte abseits der Massen
Neben den großen und mittleren Märkten gibt es in der Bodenseeregion viele kleine, familiäre Adventsmärkte, die oft übersehen werden. Radolfzell, Reichenau, Markdorf, Dornbirn oder Feldkirch bieten jeweils ein ganz eigenes Flair und regionale Leckereien. Diese Märkte sind ideal für alle, die keine Lust auf Menschenmassen haben und lieber in Ruhe durch kleine Gassen schlendern. Die Auswahl ist überschaubarer, dafür ist alles sehr persönlich und oft auch günstiger.
Wer Zeit hat, sollte sich die kleinen Märkte ansehen. Sie haben ihren eigenen Charme, und oft findet man hier Handwerk und Produkte, die es an den großen Märkten nicht gibt. Außerdem sind sie meist weniger überlaufen, was gerade am Wochenende ein großer Vorteil sein kann.