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Von Konstanz bis Bregenz: Die besten Wochenmärkte rund um den Bodensee

Die Wochenmärkte rund um den See sind mehr als Einkaufsgelegenheiten – sie sind Treffpunkte, Traditionen und kleine Oasen der Entschleunigung. Hier erfährst du, wo es sich lohnt, morgens früh aufzustehen.

Essen, Trinken & Märkte
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Zwischenablage

Wochenmärkte gibt es überall, klar. Aber rund um den Bodensee haben sie eine ganz eigene Qualität. Das liegt nicht nur an der Lage zwischen drei Ländern, sondern auch an der außergewöhnlichen Vielfalt der Region. Hier treffen alpine Produkte aus dem Allgäu auf mediterrane Einflüsse vom Schweizer Ufer, frischer Bodenseefisch auf Gemüse von der Insel Reichenau und österreichische Bauern auf deutsche Bäcker. Die Märkte spiegeln wider, was die Region ausmacht: eine Mischung aus Tradition, Qualität und einer gewissen Gelassenheit.

Viele der Märkte existieren seit Jahrhunderten. Radolfzell etwa besitzt das Marktrecht seit 1100, Wangen im Allgäu feiert seinen Wochenmarkt seit über 850 Jahren. Diese lange Geschichte merkt man – nicht nur an den historischen Kulissen, sondern auch daran, wie selbstverständlich die Märkte ins Leben der Menschen integriert sind. Hier kauft man nicht nur ein, hier trifft man sich, hält ein Schwätzchen, lässt sich vom Käsemann beraten und erfährt nebenbei, welche Sorte Apfel dieses Jahr besonders gut gelungen ist.

Konstanz: Zwei Märkte, doppeltes Angebot

In Konstanz hast du die Wahl zwischen zwei gut sortierten Wochenmärkten. Der größere findet dienstags und freitags auf dem Sankt-Stephans-Platz in der Altstadt statt. Von 7 Uhr morgens bis 12 Uhr – in den Wintermonaten November bis Februar eine halbe Stunde später – stapeln sich hier Kisten mit frischem Gemüse, liegen ganze Laibe Käse aus und duftet es nach gebackenem Brot. Viele Produkte stammen von der nahegelegenen Insel Reichenau, die für ihren Gemüseanbau berühmt ist. Der Markt ist bunt, laut und mittendrin – Touristen mischen sich unter Einheimische, und wer früh kommt, hat die beste Auswahl.

Mittwochs und samstags verlagert sich das Geschehen zum Sankt-Gebhard-Platz, ebenfalls mit denselben Öffnungszeiten. Dieser zweite Markt ist etwas kleiner, aber nicht weniger gut sortiert. Auch hier gilt: Die persönliche Beratung an den Ständen macht den Unterschied. Man kennt sich, die Verkäufer erinnern sich an Vorlieben und Gewohnheiten ihrer Stammkunden. Das ist Einkaufen, wie es früher überall war – und heute selten geworden ist.

Überlingen und Radolfzell: Große Märkte mit langer Tradition

Überlingen lockt mittwochs und samstags von 7 bis 14 Uhr auf die Hofstatt, direkt vor dem Münster St. Nikolaus und dem Rathaus. Mit über 40 Ständen gehört dieser Markt zu den größeren der Region. Die Kulisse ist beeindruckend – historische Fassaden, Kirchenglocken im Hintergrund, dazu das Stimmengewirr der Händler und Käufer. Frühes Erscheinen lohnt sich nicht nur wegen der Auswahl, sondern auch wegen der Atmosphäre. Wenn die ersten Sonnenstrahlen über die Dächer klettern und der Duft von frisch gebrühtem Kaffee sich mit dem der Backwaren mischt, ist das schon ein bisschen romantisch – ohne dass man es zugeben müsste.

Radolfzell darf sich mit Stolz als einer der größten und schönsten Wochenmärkte des Landes bezeichnen. Ebenfalls mittwochs und samstags, von 7 bis 14 Uhr, wird der Marktplatz zur Bühne für Landwirte von der Halbinsel Höri, der Insel Reichenau und aus dem Hegau. Das Angebot ist riesig: Obst, Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren von regionalen Metzgern, Fisch, Käse, Eier, Blumen und internationale Spezialitäten. Besonders ist die Nähe zu den Erzeugern – viele verkaufen hier ihre eigenen Produkte, keine Zwischenhändler, keine langen Transportwege. Das schmeckt man.

Meersburg, Friedrichshafen und Lindau: Märkte am Seeufer

Meersburg hat nur einen Markttag pro Woche, aber der hat es in sich. Freitags von 8 bis 12 Uhr verwandelt sich der Marktplatz in der Oberstadt in eine lebendige Markthalle unter freiem Himmel. Die Fassaden drumherum sind geschichtsträchtig, die Atmosphäre entspannt. Hier gibt es Geflügel und Gemüse, hausgemachte Marmelade, frischen und geräucherten Fisch sowie selbstgemachten Käse von zertifizierten Produzenten aus der Region. Urlauber und Einheimische stehen Schlange an denselben Ständen – ein gutes Zeichen.

Friedrichshafen bietet gleich drei Wochenmärkte. Dienstags auf dem Charlottenhof und dem Markthallenplatz, freitags am Adenauerplatz mitten in der Innenstadt und donnerstags im Ortsteil Ailingen. Die Öffnungszeiten variieren je nach Saison – von Oktober bis März startet der Markt erst um 8 Uhr, von April bis September bereits um 7 Uhr. Das Angebot umfasst alles, was man für einen Wocheneinkauf braucht: Obst, Gemüse, Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, Käse, Blumen und mehr. Der Markt am Adenauerplatz hat durch seine zentrale Lage ein besonderes Flair, während der kleinere Markt in Ailingen mit einem gemütlichen Marktständle zum Verweilen punktet.

In Lindau auf der Insel findet samstags ganzjährig von 7 bis 13:30 Uhr ein großer Wochenmarkt auf dem Therese-von-Bayern-Platz neben der Inselhalle statt. Von April bis September gibt es zusätzlich mittwochs einen Abendmarkt von 17 bis 21:30 Uhr – perfekt für alle, die tagsüber keine Zeit haben oder den Marktbesuch mit einem gemütlichen Feierabend verbinden wollen. Besonders empfehlenswert sind die Fischstände mit frischem Bodenseefisch. Im Stadtteil Aeschach läuft dienstags von 8 bis 12:30 Uhr ein kleinerer, aber feiner Markt am Parkplatz „Auf der Lärche".

Tettnang, Immenstaad und die kleineren Orte

Tettnang vor dem Rathaus am Montfortplatz bietet dienstags von 8 bis 12 Uhr ein vielfältiges Sortiment: regionale Produkte wie Obst, Gemüse, Fisch, Käse, frisches Holzofenbrot und Blumen. Samstags gibt es zusätzlich den sogenannten Städtlesmarkt von 7 bis 13 Uhr. Die zentrale Lage macht diesen Markt zu einem beliebten Anlaufpunkt für den Wocheneinkauf.

Immenstaad am Rathausplatz hat seinen Markttag mittwochs von 8 bis 12 Uhr. Das Angebot ist überschaubar, aber vollständig: Obst und Gemüse, Backwaren, Käse und Milchprodukte, Fisch, Wurst und Fleisch, Eier, Nudeln und Antipasti. Frischer und regionaler geht's kaum, sagen die Händler – und haben damit nicht unrecht. Die Atmosphäre ist angenehm entspannt, perfekt für alle, die große Märkte als zu trubelig empfinden.

Langenargen trumpft mit seiner Lage auf. Donnerstags von 8 bis 13 Uhr findet der Wochenmarkt direkt an der Uferpromenade auf dem Uhlandplatz statt. Die Nähe zum See verleiht diesem Markt einen besonderen Charme. Nach dem Einkauf kann man gleich am Wasser entlangschlendern – mit einer Tüte voll frischer Waren und dem Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben.

Ravensburg und Wangen: Die Märkte im Hinterland

Ravensburg in der Innenstadt – verteilt über Marktstraße, Kirchstraße und Herrenstraße – ist freitags und samstags von 7:30 bis 13 Uhr ein Magnet für Marktliebhaber. Mit über 40 ausgewählten Erzeugern aus der Region gehört dieser Wochenmarkt zu den Favoriten der gesamten Bodenseeregion. Das Ambiente ist toll, die Auswahl riesig: Obst, Gemüse, Backwaren, Fleisch, Fisch, Käse und regionale Spezialitäten. Täglich ergänzt der Bauernmarkt in der Marktstraße 6 das Angebot – dort gibt es mit über 15 Erzeugern seit 25 Jahren hochwertige Produkte aus der Region. Von Montag bis Freitag zwischen 11:30 und 14 Uhr bietet der STADEL Mittagstisch Pinsa, Pasta und Bowls.

Wangen im Allgäu spielt in einer eigenen Liga. Seit über 850 Jahren gibt es hier den Wochenmarkt – und das merkt man. Mittwochs von 8 bis 13 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr (Stadtteilmarkt) verwandeln sich Herrenstraße, Marktplatz und Postplatz in ein buntes Treiben mit mehr als 70 Ständen. Die historischen Gassen und Plätze bilden die perfekte Kulisse für Allgäuer Spezialitäten, Obst, Gemüse, Backwaren und vieles mehr. 6.000 Leser haben diesen Markt zum schönsten Wochenmarkt der Region gewählt – eine Auszeichnung, die nicht von ungefähr kommt.

Leutkirch, Pfullendorf und Sigmaringen: Märkte mit Charakter

Leutkirch im Allgäu am Marktplatz hat montags von 8 bis 13 Uhr seinen großen Auftritt. Selbsterzeuger und regionale Anbieter präsentieren Obst, Gemüse, Blumen, Fisch, Käse, Wurst, Eier, frische Backwaren, Honig, Tee und Gewürze. Die Herzlichkeit der Leutkircher ist sprichwörtlich – hier wird man noch persönlich begrüßt, und das üppige Angebot lädt zum gemütlichen Schlendern ein.

Pfullendorf mitten in der historischen Altstadt bietet dienstags von 8 bis 12 Uhr einen charaktervollen Wochenmarkt. Zertifizierte Käseproduzenten, Metzger aus der Region, Bäcker und die sogenannten „Apfelmänner" sorgen für Vielfalt. Südtiroler Spezialitäten, französische Oliven und hausgemachte Frischkäsecreme runden das Bild ab – ein internationaler Touch, der überrascht.

Sigmaringen am Rathausplatz zwischen Rathaus und Schloss ist dienstags und donnerstags von 7 bis 12 Uhr sowie samstags von 7 bis 13 Uhr ein belebter Treffpunkt. Mit Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, Obst und Gemüse, Blumen, Pflanzen, Eiern, Gewürzen, Fisch, Käse, Olivenöl, Honig und einem Imbiss ist das Sortiment reichhaltig. Viele Produkte stammen aus eigener Herstellung oder eigenem Anbau – auch das ein Qualitätsmerkmal.

Die kleinen Märkte: Kressbronn, Markdorf, Meckenbeuren und Co.

Kressbronn am Rathausplatz kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. 1981 gegründet, ist der donnerstägliche Wochenmarkt von 8 bis 12 Uhr heute mehr als eine Einkaufsmöglichkeit – er ist ein wichtiger Treffpunkt für die Gemeinde. Fleisch- und Wurstwaren, frischer Fisch, Backwaren, Obst, Gemüse, Käse- und Milchprodukte, Eier und saisonale Besonderheiten begeistern seit Jahrzehnten.

Markdorf am Marktplatz bietet donnerstags von 8 bis 12 Uhr einen reichhaltigen Wochen- und Bauernmarkttag. Das Angebot reicht von frischen Produkten aus der Region bis zu handwerklich gefertigten Waren. Ein besonderes Schmankerl: Donnerstags um 10 Uhr findet in der nahen Pfarrkirche St. Nikolaus ein Orgelkonzert statt – die sogenannte MARKTMUSIK. Einkaufen mit musikalischer Untermalung, das gibt's nicht überall.

Meckenbeuren am Kirchplatz wartet mittwochs von 7:30 bis 12:30 Uhr mit einem vielfältigen Angebot auf. Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, Gewürze, italienische und griechische Spezialitäten sowie Produkte aus fairem Handel und Geschenkartikel stehen zur Wahl. Das bunte Sortiment spricht ein breites Publikum an.

Oberuhldingen am Marktplatz in der Aachstraße ist donnerstags von 7:30 bis 12:30 Uhr ein Muss für alle, die frische und vielfältige Produkte aus der Bodenseeregion schätzen. Regionale Erzeuger locken hier Käufer an, die Wert auf Qualität und direkte Beziehung legen.

Scheidegg am Kirchplatz bietet donnerstags von 8 bis 12 Uhr ein breites Spektrum: Obst und Gemüse, Milchprodukte, frisches Fleisch und Wurst, Fisch, frische Backwaren, hausgemachte Edel-Obstbrände, fair gehandelte Waren und italienische Spezialitäten. In den Sommermonaten finden sich viele Balkon- und Gartenpflanzen sowie Schnittblumen.

Bad Waldsee auf der Hochstatt in der Fußgängerzone versorgt dienstags von 7 bis 12 Uhr und samstags von 7 bis 13 Uhr die Stadt mit frischen Waren. Das Angebot variiert je nach Saison. Ein monatlich stattfindender Bauernmarkt ergänzt das Angebot zusätzlich.

Österreichisches Ufer: Bregenz

Bregenz bietet gleich mehrere Marktmöglichkeiten. Auf dem Kornmarktplatz im Vorkloster präsentieren sich dienstags und freitags von 7 bis 13 Uhr über 35 Marktfahrer mit saisonalen Produkten: frischem Obst, knackigem Gemüse, bunten Blumen und Pflanzen, duftendem Brot, fangfrischem Bodenseefisch und vielem mehr. Die oberste Prämisse lautet: Qualität vor Quantität. Mehrere Cafés am Platz laden zum Verweilen ein – man kann den Einkauf also wunderbar mit einem Cappuccino ausklingen lassen.

Donnerstags von 8 bis 12:30 Uhr findet der Vorklostermarkt statt, mittwochs von Mai bis Oktober gibt es von 8 bis 13 Uhr den Mittwochsmarkt am Leutbühel. Bregenz macht es einem leicht, mehrmals die Woche frisch einzukaufen – und das in einer Stadt, die selbst schon einen Besuch wert ist.

Schweizer Ufer: Romanshorn, Rorschach und Arbon

Romanshorn an der Ecke Rislenstraße/Alleestraße hat freitags von 8 bis 11 Uhr seinen Markttag. Je nach Saison gibt es einheimische Produkte: Gemüse, Früchte, Beeren, Eier, Fische, Käse, Brot und Kleingebäck, Oliven und Olivenöl, diverse Pflanzen, Blumen und handgefertigte Geschenk- und Dekoartikel. Alles frisch ab Produzent – wie man in der Schweiz sagt.

Rorschach am Marktplatz öffnet dienstags und samstags von 8:30 bis 12 Uhr, allerdings nur von April bis Ende November. Der Markt ist saisonal ausgerichtet und bietet in den wärmeren Monaten eine gute Auswahl an frischen Produkten.

Arbon am Storchenplatz ist samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet, ebenfalls nur während der Saison (26. April bis 27. September 2025). Der Arboner Wochenmarkt begeistert seit vielen Jahren mit frischem Gemüse direkt vom Bauern, liebevoll zubereiteten Spezialitäten und feinen Grillgerichten. Als einziger Bauernmarkt in der Region ist er Treffpunkt für Genießer und Entdecker mit direkter Nähe zum Bodensee. Die charmante Altstadt-Kulisse, die Cafés und die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten machen jeden Besuch zum kleinen Ausflug.

Praktische Tipps für den Marktbesuch

Früh aufstehen lohnt sich. Die beste Auswahl hast du in den ersten ein, zwei Stunden nach Marktbeginn. Gegen Ende wird's ruhiger, dafür gibt es manchmal noch Sonderangebote – die Händler wollen ihre Ware schließlich loswerden. Bargeld nicht vergessen: Viele Stände akzeptieren keine Karten. Eigene Taschen oder Körbe mitbringen spart Plastik und sieht auch noch gut aus.

Saisonale Besonderheiten sind ein Highlight: Spargel im Frühjahr, Beeren im Sommer, Äpfel im Herbst. Viele Märkte bieten spezielle Produkte, die es nur zu bestimmten Zeiten gibt. Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit, um die Vielfalt der Bodenseeregion zu entdecken.

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